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Die 3-2-1-Backup-Regel

Diese Regel besagt, dass es mindestens 3 Kopien Ihrer Daten geben sollte (inkl. Original), die auf 2 verschiedenen Arten von Speichermedien gespeichert sind, und eine Kopie sollte extern an einem entfernten Ort aufbewahrt werden (dies kann Cloud-Speicher beinhalten).

 

Die drei Datenkopien können sich dabei an folgenden Orten befinden:

  • Bei der ersten „Kopie" handelt es sich um das Original. Also die Produktivdaten auf den Servern, üblicherweise auf einer SSD befindlich.

  • Die zweite Kopie kann auf einer HDD, einem Tape etc. gespeichert sein. Das verhindert den Ausfall durch ähnliche Ursachen. Einer SSD kann ein Sturz eher wenig anhaben. Eine HDD wird dadurch aber schon mal unbrauchbar - dafür ist sie aber langlebiger als die SSD.
    Einem Tape kann sogar Wasser nichts anhaben. (Und wer sich noch mehr absichern will, kann diese Kopie in einem anderen sicheren Raum des Unternehmens ablegen.)

  • Die dritte Kopie kann entweder in der Cloud oder an einem anderen weit entfernten Ort liegen. So sind die Daten vor Überschwemmungen oder Bränden im Unternehmen geschützt. astendo empfiehlt hierbei ein Rechenzentrum mit Sitz in Deutschland.



So. Nun noch ein kleiner Ausflug in die Mathematik.

Die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Festplatte liegt bei ca. 1%. Das hört sich zwar wenig an, aber die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls ist tatsächlich noch relativ hoch.
Legen Sie eine Kopie der Daten auf einem gleichen Medium an, dann ergibt sich rechnerisch die Eventualität von (1/100 * 1/100) * 100 = 0,01% also 1 zu 10.000. Schon besser, aber somit ist ein Datenverlust immer noch sehr wahrscheinlich.
Mit jeder weiteren Kopie sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts um den Faktor 100. Folglich stehen Sie bei 3 Datenträgern schon bei 1:1.000.000 (0,0001%).

 

Die goldene 3-2-1-1-0-Regel

Hierbei wird die 3-2-1-Regel um eine weitere „1" und eine zusätzliche „0" erweitert.


Die hinzugekommene „1" steht für eine Offline-Sicherung, die keine Anbindung ans System oder zum Internet hat (Bitte die Festplatte extra verschlüsseln). Diese Festplatte sollte dann an einem sicheren Ort, z. B. in einem Safe, verwahrt werden.

Bei Offline-Sicherungen sollten Sie sich um eine Back-Up-Routine bemühen, die auf dem Großvater-Vater-Sohn-Prinzip (https://de.wikipedia.org/wiki/Generationenprinzip) beruht – ein Prinzip, auf das ich in einem anderen Beitrag näher eingehen werde.

Aber warum die Offline-Sicherung?
Durch die Entkopplung von System und Internet können Hacker oder Malware die Daten, die sie beschädigen, stehlen oder verschlüsseln wollen, nicht erreichen.


Die „0" lässt sich recht schnell und einfach erklären.

Alle Backups sollen 0 Fehler beinhalten. Dies lässt sich mit den meisten Backup-Softwares problemlos überwachen.

Es wäre doch schade, wenn Sie sich so viel Mühe mit der Backup-Strategie gegeben haben, um dann feststellen zu müssen, dass die Backups unbrauchbar sind.

 

 

Ein kurzes Schlusswort

RAID (redundant array of independent disks) - https://de.wikipedia.org/wiki/RAID
An dieser Stelle noch einmal der wichtige Hinweis:
RAID ist kein Backup!
Bei einem RAID handelt es sich um eine Ausfallsicherheit der Produktivdaten und -Umgebung, damit auch im Fall eines Festplattendefekts ein reibungsloser, unterbrechungsfreier Betrieb weiterhin möglich ist.